Montag 29.07.2019

Verbindung zwischen Ost und West wird gesucht

Geht es über die Gleise oder unten durch?

Neue Erschließung möglich?

Vor Jahren stand Bürgermeister Walter Kiß mit dem damaligen Landesverkehrsminister Mike Groscheck schon einmal an der Bahnsteigkante in Kreuztal und beide dachten darüber nach, wie man über die Gleise kommen kann. Ende 2016 beschloss der Kreuztaler Rat das „Integrierten Entwicklungs-und Handlungskonzept –Kreuztal Mitte“. Punkt 11 des Konzeptes beschrieb die Brachflächenaktivierung des Lokschuppengeländes zwischen Bahnhof und HTS. Im Juli dieses Jahres folgte nun der Beschluss zur Beantragung von Städtebauförderungsmitteln, um eine Machbarkeitsstudie erstellen zu können. Für etwa 75.000 Euro soll die Studie Lösungsmöglichkeiten zur Neustrukturierung des Lokschuppengeländes, zur ökologischen Aufwertung des Areals, zur Errichtung einer direkten Verbindung zwischen den Bahnhofsarealen westlich und östlich der Gleise unter oder über diesen hinweg, zur Erlebbarmachung der Flusskreuzung Ferndorf/Littfe und zur Errichtung einer weiteren Park & Ride-Anlage aufzeigen. Auch muss das Gelände auf mögliche Altlasten im Boden hin untersucht werden.

Aus diesem Grund schaute sich die Kreuztaler SPD-Ratsfraktion dieser Tage auf ihrer Sommerreise die Fläche noch einmal genau an. Einstmals gab es dort eine Drehscheibe und die Dampflokomotiven wurden zur Inspektion in den Lokschuppen gefahren. Nun haben Wildkräuter, Büsche und Birken das Areal in Besitz genommen. Betonblöcke und Schienenteile liegen herum, LKW sind geparkt und Baumaterialien werden dort gelagert. Nur das alte, unter Denkmalschutz stehende Reiterstellwerk und der Lokschuppen erinnern noch an die goldenen Zeit des Bahnhofs Kreuztal, einem damals wichtigen Drehkreuz für Frachten aller Art. Heute geht die Fracht vom neuen Containerterminal aus in alle Welt. Mit der verbliebenen Brache soll nun etwas geschehen.

Klaus Vetter, der zusammen mit seiner Frau Eva den heruntergekommenen Lokschuppen zu einem Tango Cafe umgebaut hat, erläuterte den Fraktionsmitgliedern die Anbindungsprobleme des Cafe Basico. Mit dem Auto erreicht man die Fläche nur über die Hüttenstraße. Zwei Kilometer sind es von der einen zur anderen Bahnhofsseite. Entlang der Gewerbebetriebe und Lagerflächen ist die Straße aufgrund fehlender Beleuchtung abends kaum zu erkennen. Zu Fuß oder mit dem Rad ist es etwas kürzer, denn auf Antrag der SPD-Fraktion wurde entlang des Heesbachs eine Zuwegung von der Mühlbergstraße aus angelegt.

Die Fraktion sprach sich dafür aus auch schon vor dem möglichen Bau einer Querung der Gleise eine bessere Zuwegung zum Lokschuppen und neue Parkmöglichkeiten anzugehen.

Unmittelbar hinter dem Lokschuppen fließt die Littfe in die Ferndorf. Üppiges Grün rahmt die Flußkreuzung ein. Auf der anderen Seite vom Bahnhof wurde das alte Wehr in diesem Jahr abgerissen und die Ferndorf ökologisch aufgewertet. Diese Aufwertung könnte man nach Westen hin fortsetzen und den wertvollen Landschaftsteil erlebbarer machen. Die SPD-Fraktion ist gespannt auf die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie.