Donnerstag 08.11.2018

Erinnern an das Grauen der Reichskristallnacht

Kreuztaler Terroropfer gedacht

80 Jahre ist es her, seit die SA-Horden am 9.und 10 November 1938 der antisemitischen Nazihetze rohe Gewalt folgen ließen. 1400 Synagogen und Gebetshäuser, tausende jüdischer Geschäfte und über 400 Tote, davon allein 127 in NRW, waren das Resultat staatlich angeordneter Gewalt. Auch in Siegen brannte die Synagoge am Obergraben nieder und die jüdische Bevölkerung des Siegerlandes wurde drangsaliert. Die Nachbarn schauten meist tatenlos zu.

Um an das Grauen der auch Reichsprogromnacht genannten Tage zu erinnern, putzen Mitglieder der SPD-Ratsfraktion die 14 Kreuztaler Stolpersteine. Zwölf davon erinnern an ermordete jüdische Mitbürger aus den Familien Meier, Marx und Rosenheim in Krombach und Littfeld, ein Stein liegt zum Gedenken an der ermordeten Sozialdemokraten Ernst Schweißfurth in Ferndorf und ein Stein soll den Mord an den Kredenbacher Bürger Alfred Freudenberg unvergessen machen. Blumengebinde markieren die Lage der Steine im Straßenraum. Die Kreuztaler Opfer der Euthanasie haben noch keine Stolpersteine, ein weiterer soll aber demnächst im Ernsdorf für den von der SA erschossenen Karl Dornseifer verlegt werden.

Die Reinigungsaktion der Fraktionsmitglieder soll auch darauf hinweisen, dass rechtsnationale Gruppierungen derzeit versuchen, das Gedankengut und die Sprache der Nationalsozialisten in Deutschland wieder „salonfähig“ zu machen.

Alle Demokraten sind aufgerufen solchen Anfängen entgegen zu treten.