Donnerstag 10.10.2019

SPD-Ortsverein Eichen – Krombach besucht den Eichenhof in Stendenbach!

Regional, biologisch und für Mensch und Tier verträglich produzieren!

Welche Sorgen hat die heimische Landwirtschaft?

Die Älteren werden es noch wissen – bevor Mitte der sechziger Jahre die drei großen Bauernhöfe in Stendenbach „ausgesiedelt“ wurden, prägten sie das Dorfbild. Im Zuge der Flurbereinigung zogen die Familie Feldmann-Hoppe, Lorsbach und Zimmermann mit ihren Höfen auf die landwirtschaftlichen Flächen oberhalb des Stadtteils. Veränderte landwirtschaftliche Wirtschaftsformen erforderten eine andere Flächenbewirtschaftung. Die durch Erbteilung im Siegerland entstandenen kleinzelligen Parzellen wurden zusammengelegt und die Höfe spezialisierten sich im Lauf der Jahre, um als landwirtschaftlicher Betriebe überleben zu können. Die Familie Zimmermann-Junge entschied für einen zertifizierten Biolandbetrieb mit Angus - Rinderzucht. Auf eigenen und gepachteten Flächen weiden nun die aus Schottland stammenden Rinder, die wohlschmeckendes Fleisch liefern. Auf einem zertifizierten Biolandbetrieb müssen alle Futtermittel den Biolanderfordernissen entsprechen. Keine düngemittelintensive Landwirtschaft und weniger belastete Lebensmittel, ist die Devise. Da das Fleisch der Rinder im angeschlossenen Bioladen vermarktet wird, entspricht auch der Schlachtprozess strengen Kriterien. Quälende Transporte der Schlachttiere entfallen weitgehend. Ein Biolandschlachtbetrieb in Berleburg, übernimmt die gesamte Verarbeitung des Fleisches.

Im Hofladen der Familie Zimmermann findet sich eine reichhaltige Produktpalette von Bioprodukten. Besonderer Beliebtheit erfreut sich das von Andrea Zimmermann gebackene Brot. Wer eine kleine Tagung oder ein Seminar durchführen möchte, kann die Räumlichkeiten des Hofladens nutzen und gleichzeitig leckere biologisch produziert Produkte genießen.

Damit wird das Prinzip einer regionalen Versorgung praktiziert – ähnliche Möglichkeiten bieten auch die Hofläden der Familien Stücher und Scharff in Ferndorf. Gemüse und Blumen werden regional von Andrea Junk vermarktet. So erhalten die Verbraucher nicht nur frische Produkte, sie können auch deren Herkunft kontrollieren. Regionale Produkte werden ebenfalls auf dem Biomarkt an jedem 1. Samstag auf dem Roten Platz in Kreuztal angeboten.

Sorgen bereitet der Familie Zimmermann nicht die Vermarktung biologischer Produkte – viele Kreuztaler nutzen das wohnortnahe Angebot, sondern die Flächenverkleinerung durch Flächennutzung für Industriebetriebe und Wohnbebauung sowie die Trockenheit der letzten zwei Jahre. Die Weiden liefern weniger Erträge, „Bio-Heu“ muss zu gekauft werden.

Für die SPD-Mitglieder aus Eichen wurde deutlich, wie eng scheinbar getrennte Bereiche miteinander verzahnt sind. Neue Wege müssen beschritten werden, um die Lebensgrundlagen zu erhalten, zum Beispiel kurze Wege Vermarktungswege, alternative Verkehrskonzepte sowie eine Wohnungsbaupraxis und Industrieansiedlung, die Flächen schont. Die Vertreter der SPD im Stadtrat und Kreistag sehen ihre Aufgabe darin, für die Region Konzepte zu unterstützen und zu entwickeln, die auch für die nächsten Generationen das Siegerland liebens- und lebenswert macht.