Kreuztalerinnen besuchten die Ausstellung in Siegen
„Mit Macht zur Wahl- 100 Jahre Frauenwahlrecht“
Frauen müssen sich in der Politik engagieren!
Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Kreuztal ließen sich 15 Kreuztalerinnen vom Archivar des Kreises Siegen-Wittgenstein, Dr. Wolf durch die Ausstellung des Bonner Frauenmuseums führen, die die Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren dokumentiert. Die Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts für Frauen war ein Meilenstein in der Geschichte der Gleichberechtigung und Demokratie in Deutschland. Die Wahl zur Deutschen Nationalversammlung am 19. Januar 1919 war der erste deutschlandweite Urnengang für beide Geschlechter – nach einem langen Kampf der Frauen in ganz Europa um ihre politische Gleichstellung.
Die Frauen, die sich über 100 Jahre für ihre politischen Rechte einsetzten, trafen auf sehr unterschiedliche Bedingungen. 1906 konnten die ersten europäischen Frauen in Finnland wählen. 1984 erhielten schließlich als letzte die Liechtensteinerinnen die bürgerlichen Rechte. Dazwischen liegt ein Menschenleben. Europa veränderte sich grundlegend in politischer, sozialer, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht. Diese große Zeitspanne lässt schon ahnen, dass die Durchsetzung des allgemeinen Frauenwahlrechts in vielen Ländern mit extremen Hindernissen verbunden war.
Die Ausstellung zeigt die Entwicklung des Frauenwahlrechts in 20 Ländern und stellt einige Frauenrechtlerinnen vor, die sich besonders engagierten. In allen europäischen Ländern konnten Männer zuerst wählen. Frauen waren nicht nur von der politischen Mitbestimmung ausgeschlossen, sondern hatten auch auf sozialem Gebiet die deutlich schlechteren Chancen. Besonders arbeitende Frauen engagierten sich neben der politischen Gleichstellung für bessere Löhne und menschlichere Arbeitsbedingungen und das bis heute! Darum ist es umso wichtiger, den Einsatz der Frauen ins Bewusstsein zu holen, die über 100 Jahre lang mit viel Ausdauer für ihre Rechte kämpften und dabei viel Widerstand, Ignoranz und Ablehnung begegneten.
Interessant auch der Teil der Ausstellung, der sich engagierten Siegerländerinnen widmet. Stellvertretend für diese Frauen wie Hilde Fiedler ist Hedwig Heinzerling zu nennen. 1882 geboren erwarb sie sich als weltoffene Pädagogin und Politikern große Verdienste für eine demokratische und soziale Gesellschaft und die Gleichberechtigung der Frauen. So ist nicht zuletzt die Entwicklung der DRK Kinderklinik eng mit ihrem Wirken verbunden! Ihr Lebensweg zeigt aber auch, dass politisches Engagement von Frauen wichtig ist, denn in der Politik werden die Gesetzte beschlossen, die darüber entscheiden, wie Frauen jetzt und in Zukunft leben.