Klartext reden vor Ort.
Dirk Wiese und Luiza Licina-Bode besuchen Littfeld.

Bundestagskandidaten stellen sich Fragen.
Auf Einladung des SPD Ortsvereins Littfetal waren Dirk Wiese, stellvertretender SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzender aus dem Hochsauerlandkreis, Gegenkandidat von Friedrich Merz, und Luiza Licina-Bode, die heimische SPD Bundestagskandidatin aus Bad Laasphe, in die Littfelder Kapellenschule gekommen. Hier sollte vor Ort Klartext gesprochen werden.
Wiese, der auch Fraktionssprecher für Südwestfalen ist, berichtete über den notwendigen Rauswurf des ewigen Blockierers Christian Lindner und von den Erfolgen der Ampel, die trotz aller Unstimmigkeiten erzielt wurden. Er grenzte sich scharf von den Kanzlerkandidaten Habeck und Weidel ab und betonte, anders als Friedrich Merz es verlautbaren ließe, müsse Südwestfalen auch weiterhin Industrie- und Wirtschaftsregion mit Stahl bleiben. Eine Region, die 52% ihrer Produkte in die EU exportiere, müsse auch zu den Gemeinsamkeiten in der EU stehen! Er plädierte für die Wiederwahl von Kanzler Olaf Scholz, der in den Zeiten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine durch eine besonnene Politik die Versorgung mit Gas und Strom gesichert habe und der Ukraine zur Seite gestanden habe und nicht sofort, wie Friedrich Merz, die Konfrontation gesucht habe. Die Schwerpunkte der SPD seien Infrastruktur, Bildung und Sicherheit. Diese dürften nicht gegen die sozialen Fragen des Landes ausgespielt werden. Um diese Ziele umzusetzen bedürfe es einer Reform der Schuldenbremse. Der Aufschwung dürfe nicht auf dem Rücken der Beschäftigten passieren. Auch die Rentenversicherung müsse zukunftsfähig aufgestellt werden, etwa durch die Verbreiterung der Einzahlerbasis. Weitere Themen Wieses waren die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum und die Windkraft. Hier habe die CDU-geführte Landesregierung leider nicht wie andere Bundesländer die Rahmengesetzgebung des Bundes umgesetzt, was jetzt zu einem Genehmigungschaos führe. Wenn die AFD nun die Schleifung der Windkraftanlagen proklamiere vergesse sie, dass 125.000 Arbeitsplätze, auch in Siegen-Wittgenstein, davon abhingen.
Luiza Licina-Bode erläuterte das frisch verabschiedete Wahlprogramm der SPD, besonders die Anhebung des Mindestlohns, die steuerliche Entlastung der Familien, die Wiedereinführung der von der CDU abgeschafften Vermögenssteuer und die steuerliche Mehrbelastung der reichsten Bevölkerungsteile. Auch Unterstützung der Familien und bezahlbare Mobilität, gerade im ländlichen Raum, kamen zur Sprache. Ein besonderes Anliegen der Kandidatin ist die Infrastruktur im Kreisgebiet und auf den Verbindungsstrecken auf Straße und Bahn. Auch setze sie sich, anders als die CDU, für den Erhalt der Stahlindustrie ein.
Beide Kandidaten führten zahlreiche Beispiel dafür auf, was mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland geschehen würde, falls die teilweise abenteuerlichen Pläne der Remigrationsdebatte, die AFD, aber auch CSU führten, umgesetzt würden.
Dem Kanzlerkandidaten Merz und Lindner wurde die ihnen zugeschriebene Wirtschaftskompetenz abgesprochen, denn steuerfreie Überstunden würden die Wirtschaftsprobleme nicht lösen.
Die Fragen der Zuhörer bezogen sich auf zahlreiche Themen, wobei auch die Sanierung der Kommunalfinanzen und der soziale Wohnungsbau einen breiten Raum einnahmen.