Mittwoch 11.12.2024

Große Unterstützung für TKS Eichen

Über 2000 sind solidarisch.

Arbeitsminister Hubertus Heil und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in Kreuztal

Es war ein deutliches Zeichen für die Solidarität der gesamten Region mit der Belegschaft von ThyssenKruppSteel Eichen, das über 2000 Demonstranten auf dem Kreuztaler Roten Platz gegen die Schließungspläne des Konzerns setzten. Vom Werk Eichen aus hatte sich ein Demonstrationszug hin zur Stadtmitte in Bewegung gesetzt, der auf dem Platz vor dem Rathaus von hunderten Menschen mit Beifall empfangen wurde. Alle TKS Standorte hatten Delegationen geschickt, viele Stahlbetriebe aus dem Siegerland ebenso. Die Menschen aus der Heimat des Stahls wollten den von der geplanten Standortschließung Betroffenen Mut machen. Betriebsratschef Helmut Renk begrüßte die Menschenmenge und klagte eine „planlose“ Konzernspitze an. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, er hat Stahlerfahrung aus seiner Heimatstadt Peine, hatte es sich nicht nehmen lassen ins Siegerland zu kommen zu den Arbeiterinnen und Arbeitern, die „keine Kostenstellen mit Ohren“ sind. Er forderte bei den notwendigen Lasten der Umstrukturierung „faire Verhandlungen“ und versprach von Seiten der Bundesregierung die Verlängerung der Kurzarbeiter-Regelungen. Alle Beteiligten müssten jetzt Verantwortung tragen. Landeswirtschaftsministerin Mona Neubaur erinnerte an die Millionenhilfen von Bund und Land, die kein Blankoscheck für den Konzern sein dürften. Landrat Andreas Müller appellierte an die Konzernführung, die älteste Montanregion Europas, das Siegerland, wirtschaftlich nicht zu zerstören. Er sprach vom „Bauernopfer Eichen“. Danach verlas Kerstin Grünert, Superintendentin des heimischen Kirchenkreises, ein Statement der evangelischen Kreissynode für den Erhalt des Standortes. Am Ende der Veranstaltung bedankte sich der NRW-Chef der IG-Metall Knut Giesler und zeigte die roten Linien für die weiteren Verhandlungen auf: keine betriebsbedingten Kündigungen und keine Standortschließungen. Er hoffte, dass das Zeichen der Solidarität in der Region und darüber hinaus Wirkung für den zentralen Industriestandort der gesamten Bundesrepublik, Nordrhein-Westfalen, zeigen würde.

Fotos: Björn Hadem