Folgen der Energiepreisexplosion und seine Auswirkungen auch im Bereich des Edelstahls
Ist der Stahlstandort Deutschland in Gefahr?
Ohne billigeren Strom und Gas wird es hart für die Schwerindustrie.
Der SPD-Ortsverein Kreuztal-Ferndorftal konnte in seiner letzten Mitgliederversammlung Ralf Schneider, in Witten Verkäufer bei den Deutschen Edelstahlwerken für Edelbaustahl im Automobilbereich begrüßen. Ralf Schneider schilderte die Probleme, die sich aus der Explosion der Gas- und Strompreise für die Stahlindustrie, im Besonderen für die Deutschen Edelstahlwerke, die u. a. in Siegen-Geisweid ein Elektro-Stahlwerk und eine Walzstraße betreiben, im Markt ergeben. Die Deutschen Edelstahlwerke, gemessen an Thyssen Krupp und anderen, ein kleinerer Produzent von Spezialstählen, im Siegerland aber ein bedeutender Arbeitgeber.
Er ging ausführlich auf den von den Deutschen Edelstahlwerken angebotenen „grünen Stahl“, den sogenannten Green-Steel ein. Bei der Erzeugung von Green-Steel fallen lediglich 110 kg/CO2 an gegenüber über 2.000 kg/CO2 über die Hochofenstrecke! Green-Steel wird zu 100 % aus regenerativer Energie erzeugt, verursacht aber deutliche Mehrkosten, die von den Abnehmern, vor allem der Automobilindustrie und ihren Zulieferern allerdings nicht getragen werden!
Er beschrieb, wie sich die Kosten für die Automobilindustrie erhöhen, und wie das Endprodukt schließlich angeboten wird, seiner Meinung nach vollkommen überteuert! Schneider appellierte an die Verbraucher, bei grünen Produkten zu Preiszugeständnissen bereit zu sein, der Umbau zu klimafreundlicher Produktion sei eben nicht umsonst zu haben. Bei Bioprodukten würde auch tiefer in die Tasche gegriffen! Die Anwesenden stimmten ihm zu, dass der Kunde, also wir alle, über den Wert dieser Produkte entscheidet und damit auch, ob die Klimawende noch gelingt oder nicht! Voraussetzung dafür ist, dass der Konsument weiß, wieviel CO2 durch das Produkt und seine Produktion emittiert wurde und wie grün ein Produkt ist. Es fehlt also an Transparenz seitens der Anbieter!